Kurzworkshop | Erstellung barrierefreier Texte
Abschnittsübersicht
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Dieser Kurs entstand als kurzer Input zur Barrierefreiheit in Moodle für die Veranstaltung "Selbst aktiv werden: Einstieg in die Erstellung barrierefreier Texte in Moodle", anlässlich des GAAD 2025.
Behandelt wird die barrierefreie Gestaltung und Einbindung von:
Die Informationen bieten einen Einstieg in das Thema, sind aber keine vollumfängliche Anleitung. Einen umfangreichen Einführungskurs, weiterführende Infos und Hilfestellungen findet ihr im letzten Abschnitt "Weiterführende Infos".
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Diese Handreichung kann von den Vortragenden genutzt werden, um den Workshop vorzubereiten.
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Diese mbz-Datei enthält den Moodle-Kurs des Workshops "Erstellung barrierefreier Texte". Wenn Sie auf diese Datei klicken, startet automatisch der Download. Die Datei können Sie im Anschluss in Ihrem Moodle-System wiederherstellen. Sie brauchen so keinen eigenen Workshop-Kurs zu entwickeln.
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Für barrierefreie Inhalte in Moodle gelten dieselben Prinzipien wie für alle Webinhalte. Barrierefreie digitale Inhalte sollten sich an den vier grundlegenden POUR-Prinzipien orientieren, die im Folgenden erklärt werden:
- P – perceivable: Wahrnehmbarkeit
- O – operable: Bedienbarkeit
- U– understandable: Verständlichkeit
- R – robust: Robustheit
Wahrnehmbarkeit
Die Inhalte müssen so aufbereitet sein, dass sie von allen wahrgenommen werden können – sei es visuell oder auditiv.
Für Menschen mit eingeschränkter Sehkraft muss beispielsweise die Schriftgröße ausreichend groß (oder vergrößerbar) sein, Kontraste müssen stark genug sein, um Schrift oder Bilder erkennen zu können.
Für blinde und sehbehinderte Menschen müssen Textalternativen für Bilder und Videos vorhanden sein.
Für hörgeschädigte Menschen müssen Videos Untertitel enthalten und es muss eine Textalternative für Audioinhalte vorhanden sein.Bedienbarkeit
Die Oberfläche der Website (oder des Tools) muss für alle gleichermaßen bedienbar sein, das heißt, auch Menschen, die nicht die Standardeingabegeräte wie Maus und Tastatur nutzen, sollen die Website genauso nutzen können wie alle anderen.
Manche Menschen verwenden beispielsweise ausschließlich die Tastatur, andere arbeiten mit der Spracheingabe.
Die korrekte Auszeichnung von Textelementen und anderen Seitenelementen hat Einfluss auf die Bedienbarkeit.Verständlichkeit
Der Aufbau der Seite, in diesem Fall des Moodle-Kurses, sowie die enthaltenen Texte und Bilder müssen für alle verständlich sein.
Inhalte sollten erwartbar und vorhersehbar sein, zum Beispiel sind allgemeine Informationen nicht an beliebiger Stelle, sondern zentral zu Beginn des Kurses oder in einem speziellen Block zu finden.Robustheit
Die Oberfläche einer Anwendung muss mit unterschiedlicher Hard- und Software, einschließlich assistiver Technologien wie Screenreadern oder Spracheingabe sowie mit verschiedenen Browsern und -Versionen zuverlässig funktionieren.
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Für die Gestaltung von Texten gilt der Grundsatz der Übersichtlichkeit und Struktur. Texte sollten deshalb durch Unterüberschriften, Absätze und Listen strukturiert sein, sodass man sich gut darin zurechtfindet. Größere Menge an Text und Informationen sollten auf Textseiten ausgelagert werden.
Damit ein Text von assistiven Geräten wie Screenreadern oder Vergrößerungssoftware gelesen werden kann, muss er maschinenlesbar sein. Dies erfolgt durch die sinnvolle Strukturierung des Dokuments und die korrekte semantische Auszeichnung von (Text-)Elementen mit den Werkzeugen im Editor.
Texte sollten in einer gut lesbaren Schriftgröße geschrieben sein z. B. in der Standardschriftart, die der Texteditor vorgibt.
Überschriftenhierarchie
Die Überschriftenhierarchie sollte im gesamten Kursraum konsistent sein. Abschnittstitel sind in Moodle von Haus aus eine Überschrift der Ebene 3. Da sich Text- und Medienfelder immer in einem Abschnitt befinden, sollten sie hierarchisch darunter liegen und entsprechend mit einer Überschrift 4 (H4) beginnen. Keine Ebene sollte dabei übersprungen werden.
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Bei der Einbindung von Links sollte zu erkennen sein, wohin der Link führt.
- Richtig: Informationen zur Barrierefreiheit erhalten Sie auf der Website des Kompetenzzentrums Digitale Barrierefreiheit.
- wird vom Screenreader vorgelesen als: ... erhalten Sie auf der Link Website des Kompetenzzentrums digitale Barrierefreiheit.
- Falsch: Klicken Sie hier für mehr Informationen.
- Falsch: Hier ist der Link: https://barrierefreiheit.dh.nrw/barrierefreiheit/tipps-zur-digitalen-barrierefreiheit/checkliste/universal-design-for-learning-udl
Alternativ: Wichtige Links über die Funktion "Material hinzufügen" in den Kurs einbinden und die Beschreibung nutzen, um deutlich zu machen, was unter dem Link zu finden ist. So werden wichtige Links im Kurs schnell als solche erkannt und sind transparent.
Links sollten sich im selben Fenster öffnen, sofern der Link auf eine Website-interne Seite verweist. Führt der Link von der aktuellen Website weg, kann er in einem externen Fenster geöffnet werden – dies sollte allerdings vermerkt werden, z. B. in Klammern hinter dem Link "(öffnet ein neues Fenster)".
- Richtig: Informationen zur Barrierefreiheit erhalten Sie auf der Website des Kompetenzzentrums Digitale Barrierefreiheit.
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Bilder und Grafiken brauchen einen Alternativtext, wenn sie nicht rein dekorativ sind.
Dekorativ sind in erster Linie Formen wie Linien oder Ornamente sowie Bilder, die nur zur Gestaltung des Kurses dienen, aber auch Icons, die keine "Funktion" erfüllen, also nicht für eine Suche 🔎, eine Adresse 🏠 oder eine E-Mail 💌 stehen. Auch das Handy-Icon, das in diesem Abschnitt eingebunden ist, ist rein dekorativ und benötigt deshalb keinen Alternativtext.
Alternativtexte für Bilder und Grafiken
Alternativtexte beschreiben Inhalt und/oder Funktion einer visuellen Darstellung. Da Bilder und Grafiken zu unterschiedlichen Zwecken eingesetzt werden, ist dies im jeweiligen Alternativtext zu beachten.
Menschen mit Sehbeeinträchtigungen/Blindheit müssen die Informationen bekommen, die zum Verständnis des Bildes notwendig sind.Allgemeine Regeln zum Erstellen von Alternativtexten sind u. a.:
- Bildtyp angeben (Foto, Gemälde, Diagramm o. Ä.)
- Kurze, objektive Beschreibung, ohne Interpretation
- Fachbegriffe nennen
- Text im Bild in Anführungszeichen angeben
- u. U. reichen Stichworte statt ganzer Sätze aus
- bei komplexen Bildern/Grafiken: zusätzliche ausführliche Beschreibung notwendig (z. B. Akkordion oder Textseite)
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Die Checkliste des Kompetenzzentrums digitale Barrierefreiheit.nrw gibt Hinweise, wie man Alternativtexte verfasst, was bei unterschiedlichen Bildtexten zu beachten ist und wo man sie in verschiedenen Programmen und Plattformen eingibt.
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Farben sollten im Text im Allgemeinen sparsam eingesetzt werden, um den Kurs übersichtlich zu halten und nicht zu überfrachten.
Bei der Hervorhebung von (wichtigen) Informationen darf nicht ausschließlich auf farbliche/visuelle Hinweise zurückgegriffen werden, sondern die Informationen müssen auch sprachlich im Text genannt werden, damit sie von Screenreadern und anderen Hilfsmitteln gelesen werden können.
Farbunterschiede und Text sollte kontrastreich sein; auf die Kombination Rot-Grün sollte verzichtet werden.
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Diese Datei enthält ein Platzhalterbild zur Visualisierung einer Rot-Grün-Schwäche. Es kann verwendet werden, sollte der H5P-Inhaltstyp "Image Juxtaposition" nicht richtig angezeigt werden.
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Beim Einbinden von Dateien gilt "nomen est omen": Dateien sollten aussagekräftige Dateinamen haben, damit die Nutzenden wissen, welche Datei sie betrachten bzw. herunterladen.
Dem Titel sollte nicht das Datum vorangestellt sein – Screenreader beginnen den Dateinamen ansonsten, indem sie das Datum als Zahl vorlesen (Zwanzigmillionenzweihundertvierzigtausendfünfhundertundrei) –, die relevanten Informationen sollten zuerst genannt werden.
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Arbeitsauftrag:
Diese Textseite ist nicht barrierefrei. Findet die Fehler, indem ihr den Barrierefreiheitschecker nutzt, und korrigiert diese gemeinsam. Diskutiert gerne im Anschluss, welche Schwierigkeiten sich euch gestellt haben.
Fallen euch Fehler auf, die der Barrierefreiheitschecker nicht erkennt? -
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Fallen euch Fehler auf, die der Barrierefreiheitschecker nicht erkennt? -
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Diese Textseite ist nicht barrierefrei. Findet die Fehler, indem ihr den Barrierefreiheitschecker nutzt, und korrigiert diese gemeinsam. Diskutiert gerne im Anschluss, welche Schwierigkeiten sich euch gestellt haben.
Fallen euch Fehler auf, die der Barrierefreiheitschecker nicht erkennt? -
Diese Textseite enthält Hilfestellungen dazu, wie die Textseite aus der Übung barrierefrei gestaltet werden kann.
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Das Kompetenzzentrum Digitale Barrierefreiheit.nrw hat – teilweise in Zusammenarbeit mit dem Projekt HD@DH.nrw – zahlreiche Leitfäden und Checklisten erarbeitet und veröffentlicht, die bei der Erstellung von digitalen Inhalten (Dokumente, Websites, Lernumgebungen, Bildern etc.) unterstützen.
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Dieser Link führt zu einem umfangreichen Kurs zur barrierefreien Kursraumgestaltung. Der Kurs kann unter der Lizenz (CC BY-SA 4.0), mit Ausnahme der Logos, Bilder und Icons, wiederverwendet werden.
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Hinter diesem Link befindet sich die Werkzeugliste zur Überprüfung der Barrierefreiheit.
Dort sind u.a. bookmarklets zu finden, um sich die Seitenstruktur anzeigen zu lassen (bspw. "Inhalte gegliedert"). -
Die Kurzworkshops im Rahmen des GAAD sind ein guter Einstieg ins Thema digitale Barrierefreiheit in Studium und Lehre. In dieser Datei findet ihr Hinweise auf weiterführende nützliche Materialien im Kontext der digitalen Barrierefreiheit.
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