Vom 18.11.-20.11. fanden in diesem Jahr die ORCA.nrw-Tagung sowie das OERcamp statt. Auf die Teilnehmenden warteten in Essen drei vollgepackte Tage, an denen sie sich ausgiebig dem Thema OER widmen konnten. Das Moodle.NRW-Team ließ sich diese Gelegenheit natürlich nicht entgehen und war an allen Tagen vertreten. Wir nutzten die Chance, um neue Kontakte zu knüpfen, bestehende Kontakte zu intensivieren und uns zu vielfältigen Themen zu informieren und auszutauschen.
Im folgenden möchten wir euch von einzelnen Sessions, die wir besucht haben, berichten. Da ein ausführlicher Bericht zu umfangreich wäre, legen wir euch einen Blick in die Dokumentation des OERcamps ans Herz. Dort findet ihr die Protokolle aller Sessions und meist auch die Vortragsfolien: Programm und Doku des OERcamps

Montag, 18.11.24: ORCA.nrw-Tagung & OERcamp
Unter dem Motto „Hochschullehre inspirierend und verbindend“ lud ORCA.nrw in Kooperation mit dem Stifterverband zur ORCA.nrw-Tagung ein, die – ebenso wie das anschließende OERcamp – im Ruhrturm stattfand.
Sinnvolle KI-Nutzung für OER: Von der Suche zur Kurserstellung
Alexander Mikasch und Bastian Schmidt-Kuhl steuerten als Vertreter der Projekte Moodle.NRW und MIau.nrw eine gemeinsame Session mit dem Titel „Sinnvolle KI-Nutzung für OER: Von der Suche zur Kurserstellung“ zur Tagung bei. Sie stellten einen Prototypen in Form eines KI-Chatbots vor; mit diesem ist es möglich in einem Chat zu interagieren und einen Kurs mit OER-Inhalten automatisch anlegen zu lassen. So wird anhand von den Chateingaben zum Kurstitel, Zielgruppe, Kursbeschreibung unDankd zu erlernenden Fähigkeiten ein Moodle-Kurs erstellt. Anschließend werden dazu passende OER-Inhalte von OERSI vorgeschlagen und diese können in den Kurs eingebunden werden. Die Session-Teilnehmenden haben weitere Features und Anwendungsmöglichkeiten diskutiert. Da die Zeit der Session viel zu kurz war, hat Alexander Mikasch den Prototypen erneut am zweiten Tag auf dem OER-Camp vorgestellt und die Diskussion vertieft.
Dieser Beitrag bildete den Auftakt von insgesamt zehn Community-Beiträgen, die sich um die Bedeutung von offenen Bildungsressourcen für die Hochschullehre drehten. Neben KI ging es auch um Themen wie Forschungsdatenmanagement, einem Git-basierten Aufgabenpool für STACK-Aufgaben und Gamification in der Lehre. Hier gab es viele interessante Einblicke und tolle Projektvorstellungen. Die Community-Beiträge bildeten eine der fünf parallelen Sessions der ORCA.NRW-Tagung.
Dienstag, 19.11.24: OERcamp
Am Dienstagmorgen trotzten die Teilnehmenden dem Dauerregen bei der Anreise und trafen sich erneut im einladend dekorierten Ruhrturm.
Barrierefreie Darstellung von Formeln
In der Session „KlimaOER - barrierefreie FOERmeln“, deren Impulsgeberin Ellen Arimond war, befassten die Anwesenden sich mit der Frage, wie Formeln möglichst barrierefrei dargestellt werden können, damit sie in Dokumenten und digitalen Lernumgebungen für Blinde bzw. Sehbehinderte zugänglich sind. Vorgestellt wurden verschiedene Varianten, die sich als unterschiedlich praktikabel und geeignet erwiesen: Denkbar wäre z.B. Formeln als Bilder einzubinden und um einen ausführlichen Alternativtext zu ergänzen. Von Nachteil ist dabei u.a., dass sehr lange Alternativtexte benötigt werden, um komplexe Formeln zu beschreiben. Die Nutzung der TeX-Notation stellte sich im Session-Verlauf als vielversprechendste Methode heraus, da diese auch an Schulen für Blinde und Sehbehinderte gelehrt wird. Im Video zur Session werden unterschiedliche Optionen zur barrierefreien Darstellung von Formeln erläutert:
Rechtliches in Bezug auf OER und KI
Zur Rechts-Thematik rund um KI und OER gab es zahlreiche Sessions. Schon am Montag startete die ORCA-Rechtsinformationsstelle (Lara Trompeter und Roman Konertz) mit dem Beitrag „Die Grenzen der Weiterverwendung von Zitaten“, in dem Zietierungen in OER Inhalten anhand von einzelnen Fallbeispielen diskutiert wurden. Am Dienstag folgten zum Thema Recht und OER zwei Beiträge. Andrea Schlotfeldt von der HAW Hamburg bot mit der Session „OER-KI-CC-Recht“ Einblicke in den Zusammenhang Urheberrecht, Erstellung von OER-Inhalten mit Hilfe von KI und CC-Lizenzen. Ein Fazit aus der Session ist, dass KI-Inhalte aufgrund von mangelnder Schöpfungshöhe nicht urheberrechtlich geschützt sind, es sollte aber bei hybriden Werken (z.B. menschlich erstellte OER mit Hilfe von KI) angegeben werden, dass diese mit Hilfe von KI erstellt worden sind . Dabei sollte das Modell, evtl. die Version des Modells, ggf. Datum und der Prompt angegeben werden. Komplettiert wurde das Angebot mit einer Session von Henry Steinhau KI und OER - geht das zusammen? - Vorstellung und Diskussion eines rechtlichen Gutachtens“.
Mittwoch, 20.11.24: OERcamp
Am Mittwoch stand für die Teilnehmenden ein Location-Wechsel an. Statt im Ruhrturm traf man sich im sogenannten Unperfekthaus in der Essener Innenstadt, das durch ein außergewöhnliches Ambiente besticht und viel Raum für kreatives Arbeiten bietet.
Barrierefreiheit konkret: Eure Materialien
Vormittags boten Anne Pferdekämper-Schmidt und Anne Haage vom Kompetenzzentrum digitale Barrierefreiheit.nrw eine offene Sprechstunde an, zu der die Teilnehmenden eigene Materialien und Fragen mitbringen konnten. Die Anwesenden tauschten sich u.a. dazu aus, warum es aus Barrierefreiheitssicht hilfreich sein kann als vortragende Person zu Beginn der Präsentation das eigene Aussehen und die Umgebung kurz zu beschreiben. Ein Beispiel findet ihr am Anfang dieses Videos:
Community-Beratschlagung zum Thema „OER im Kontext generativer KI“
Parallel zur Barrierefreiheits-Session fand die Community-Beratschlagung statt. Sie ermöglichte einen spielerischen Austausch zu der Thematik „OER im Kontext generativer KI“ in Kleingruppen. Gemeinsam diskutierten wir verschiedene Fragestellung in dem Zusammenhang, so zum Beispiel inwiefern KI den demokratischen Gedanken von OER unterstützt, den Zusammenhang von Bias in KI und OER oder Datenschutz in Zusammenhang von KI und OER. Das Ergebnis der Community-Beratschlagung könnt ihr ab sofort hier finden: OER im Kontext generativer KI
Am Nachmittag wurden drei parallele Workshops angeboten: Das OERakel - Ideen und Ansätze für eine zukunftsweisende Bildungspolitik, Offenheitskompetenzen und Organisationsentwicklung. Das Moodle.NRW-Team besuchte den Workshop „Organisationsentwicklung“ und hat viele Ideen mitgenommen, wie Moodle.NRW sich als offene Organisation entwickeln, Wissen teilen und gemeinsames Arbeiten fördern kann.